Du hast mehrere „Berufungen“, hast du mir erzählt. Welche?

Ich bin Kommunikationsdesignerin und habe eine Werbeagentur, ich bin Sängerin und dann biete ich noch Coachings für selbständige Frauen an.

Wir haben uns über deinen Beruf als Sängerin kennengelernt.
Magst du uns darüber etwas erzählen?

Seit ich ein kleines Kind war, wollte ich Sängerin werden, habe das Singen dann aber leider Anfang 20 an den Nagel gehängt, um mich meiner Ausbildung zur Fotografin und dem Studium als Kommunikationsdesignerin zu widmen. Mitte 30 hatte ich dann die Erkenntnis, dass ich wieder singen möchte. Ab da holte ich dann das Singen immer mehr in mein Leben, weil es mich einfach zutiefst erfüllt. Es sind wundervolle Glücksmomente, wenn ich einen Auftritt habe und andere Menschen mit meinem Gesang berühre.

Auch das Vocal-Coaching, das ich für andere Frauen anbiete, ist einfach wundervoll, es ist so schön mitanzusehen, wie die Frauen in ihre Kraft und ins Erblühen kommen.

Ist es „brotlose“ Kunst oder kann man damit auch gutes Geld verdienen?

Ich bin dabei, aus der brotlosen Kunst eine Kunst, mit der man auch Geld verdient, zu kreieren.

Welche Talente außer deiner Stimme sind sonst noch wichtig für die Bühne und als Sängerin?

Sich der Bewertung anderer Menschen auszusetzen – mit dem Intimsten was man von sich zeigen kann – der eigenen Stimme. Dann braucht man Selbstbewusstsein, Selbstliebe, Selbstakzeptanz, den Mut sichtbar zu werden und den Glaube an sich selbst.

Kannst du jungen SängerInnen einen Ratschlag geben?

Folge Deiner inneren Freude und tu das, was Deine Seele Dir zuruft. Egal was Konventionen, Eltern, Lehrer, die Gesellschaft dazu sagt.

Was sind die Herausforderungen in deinem Job?

Die passenden Musiker, schöne Auftrittsmöglichkeiten zu finden, auf die richtigen Veranstalter zu treffen – da habe ich in der Zwischenzeit richtig viel Glück. Den Mut, auf andere Menschen zuzugehen, da durfte und darf ich immer noch ich in allen Bereichen selbst viel Mut aufbringen. Und mich immer wieder selbst überwinden, Dinge zu tun, die als nächstes anstehen, auch wenn sie jenseits der Komfortzone liegen.

… was sind die besonderen Momente?

Seit ca. 2 Jahren habe ich angefangen, eigene Songs zu schreiben.
Wenn ein Song auf die Welt kommt, das macht mich zutiefst glücklich.
Wenn ich bei meinen Auftritten magische Momente entstehen, wenn ich die Menschen im Herzen erreichen kann und sie tief berührt nach Hause gehen.

Warum stehst du morgens auf?

Wegen mir, meinen Kindern und meinem Mann und dann um schöpferisch tätig zu sein.

Was machst du morgens nach dem Aufstehen als erstes?
Eine Tasse Kaffee trinken, dann Morgenanbindung, Ausrichtung, Meditation, Schreiben.

Was macht dir Freude?

Singen, mit anderen Frauen zu singen, eigene Songs zu schreiben, andere Menschen zutiefst mit meinem Gesang zu berühren. Kreativ sein. Mir Dinge, Projekte, Events ausdenken.

Hast du eine geheime Schwäche?

Ich gehe – wenn möglich – jeden Tag 1,5 Stunden in die Natur.
Eisbaden habe ich mir für den nächsten Winter vorgenommen.
Das soll meine neue geheime Schwäche werden.

Was würdest du gerne verändern?

Ich möchte meine vielen Bälle noch leichter in der Luft halten. Noch mehr mit Freude erfüllt sein.

Was bewegt dich momentan?

Mich und meinen großen Traum wirklich ernst zu nehmen und dafür loszugehen.

Wer oder was inspiriert dich?

Meine Gesangslehrerin, sie ist 20 Jahre jünger und lebt den Traum, den ich mir mit 50 vorgenommen habe. Aber zwischen 20 und 50 ist ja gleich lang wie zwischen 50 und 80. ☺

Was ist dir wirklich wichtig im Leben?

Eine tiefe und enge Beziehung zu meinen Kindern und meinem Mann zu haben.

Hast du eine Vision für die Zukunft?

Mein absoluter Traum ist es, mit meinen eigenen Liedern irgendwann auf Tour zu gehen und in den Kulturläden dieses Landes aufzutreten.

Wünschst du dir etwas von der Gesellschaft?

Dass Künstler und Musiker mit ihrem Beitrag, Dinge zu durchwirken, tiefer zu verstehen und zu transfomieren, stärker respektiert, honoriert und dafür auch ausreichend bezahlt werden z.B. mit einem Grundeinkommen wäre das schön zu realisieren.

Gibt es noch etwas, was du uns gerne erzählen möchtest?

Seit einem Jahr arbeite ich an einem Song, er heißt In Between. Es geht um das letzte Jahr, es war eine Zwischenzeit, in dem sich viel innerlich in mir bewegt hat. Zwischen dem Alten und dem Neuen. Ich freue mich auf die Fertigstellung des Songs und viele weitere.
Das beglückt mich gerade sehr.

Danke!

Foto: Claudia Casagranda

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